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Einfacher Bestimmungsschlüssel

Gelangen Sie durch Klicken auf die passenden Ziffern zum gesuchten Bodentyp oder machen Sie sich durch das Ausprobieren von verschiedenen Entscheidungswegen mit den wichtigen Unterscheidungsmerkmalen vertraut.
Mit einem Klick auf gelangen Sie zur Präsentationsseite der Bodentypen, wo Sie ein Beispiel ihres gesuchten Bodentyps anwählen und anschauen können. Es gibt allerdings nicht von allen Bodentypen eine Abbildung.
ACHTUNG: Nicht in diesem Bestimmungsschlüssel berücksichtigte, sehr seltene Bodentypen in der Schweiz:
  • Phaeozem: Dieser Bodentyp weist einen sehr mächtigen Ah-Horizont auf (>30cm), hat aber keinen B-Horizont.
  • Aueboden: Dieser Bodentyp ist gekennzeichnet durch periodische Überschwemmungen.


START

1
Abtrennung der organischen von den mineralischen Böden:
  • Sind in den obersten 80cm eine oder mehrere Torfschichten von insgesamt >40cm Mächtigkeit vorhanden?
    weiter zu 6
  • Sind keine Torfschichten vorhanden oder falls vorhanden, dann insgesamt <40cm mächtig?
    weiter zu 2
 
2
Es handelt sich um einen mineralischen Boden.
Unterscheidung zwischen hydromorphen (=vernässten) und nicht oder nur schwach hydromorphen Böden:
  • Sind in den obersten 60cm starke Vernässungsanzeichen (graue Grundfarbe mit oder ohne Rostflecken und dunkelbraunen Mangankonkretionen) erkennbar?
    weiter zu 2.1
  • Ist in den obersten 60cm keine durch starke Vernässung bedingte Graufärbung erkennbar und sind keine oder höchstens vereinzelte Rostflecken und Mangankonkretionen vorhanden?
    weiter zu 4
 
2.1
Es handelt sich um einen hydromorphen (=vernässten) Boden.
Unterscheidung zwischen Gleyen (=grund- oder hangwassergeprägten Böden) und Pseudogleyen (=stauwassergeprägten Böden):
  • Ist im Profil keine wasserundurchlässige, tonige Schicht erkennbar und liegt der Boden in einem Gebiet mit Grund- oder Hangwassereinfluss?
    weiter zu 2.2
  • Ist im Profil eine dichte, tonige, wasserundurchlässige Schicht erkennbar und/oder liegt der Boden klar ausserhalb von Grund- oder Hangwasser beeinflussten Gebieten?
    weiter zu 3
 
2.2
Gleye (=grund- oder hangwassergeprägte Böden).
Unterscheidung zwischen Gleyen und Braunerde-Gleyen:
  • Reichen die starken Vernässungsanzeichen bis in die obersten 40cm und dominiert im Unterboden die Farbe Grau oder ist sogar eine Torfauflage erkennbar?
    weiter zu 2.3
  • Liegt die Obergrenze der starken Vernässungszeichen zwischen 40cm und 60cm Tiefe und sind darüber nur schwache Vernässungszeichen vorhanden und dominiert eine gelblich-bräunliche Farbe und/oder nehmen die Rostflecken mit der Tiefe zu?
    Braunerde-Gley
 
2.3
Buntgleye und Fahlgleye:
  • Liegt der Grundwasserspiegel meist oberhalb 90cm und reicht der grau-bläuliche Reduktionshorizont bis in die obersten 90cm?
    Fahlgley
  • Liegt der Grundwasserspiegel meist unterhalb 90cm und hat das Profil in den obersten 90cm deutliche gelbe, rostige, fahle und dunkle Flecken (="Marmorierung")?
    Buntgley
 
3
Stauwassergeprägte Böden.
Unterscheidung zwischen Pseudogley und Braunerde-Pseudogley:
  • Reichen die starken Vernässungsanzeichen bis in die obersten 40cm und dominiert im Unterboden die Farbe Grau?
    Pseudogley
  • Liegt die Obergrenze der starken Vernässungszeichen zwischen 40cm und 60cm Tiefe und sind darüber nur schwache Vernässungszeichen vorhanden und dominiert eine gelblich-bräunliche Farbe und/oder nehmen die Rostflecken mit der Tiefe zu?
    Braunerde-Pseudogley
 
4
Es handelt sich um einen nicht oder schwach hydromorphen (=nicht oder wenig vernässten) Boden.
Unterscheidung von entwickelten Böden und wenig oder unentwickelten Böden:
  • Ist zwischen dem humosen Obergrund (=A-Horizont) und dem Ausgangsmaterial ein verbraunter (rostigbrauner) Verwitterungshorizont (=B-Horizont mit meist >5% Ton) vorhanden?
    weiter zu 4.1
  • Liegt der humose Obergrund (=A-Horizont) direkt auf unverwittertem Ausgangsmaterial?
    weiter zu 5
 
4.1
Braunerden und Podsole (=ABC-Böden).
Unterscheidung des Podsols von den übrigen entwickelten Böden:
  • Ist im Unterboden ein Huminstoff- oder Eisenanreicherungshorizont erkennbar (schwarzbraune, resp. intensiv rostige Färbungen) und ist evtl. unmittelbar darüber ein ausgebleichter Auswaschungshorizont sichtbar?
    Podsol
  • Sind keine Anzeichen von Huminstoff- oder Eisenverlagerungen feststellbar?
    weiter zu 4.2
 
4.2
Abtrennung der Parabraunerde von den übrigen Braunerde-Böden:
  • Ist eine Tonverlagerung erkennbar, d. h. ist im Oberboden und/oder im oberen Teil des Unterbodens eher wenig Ton vorhanden, aber weiter unten eine tonige klebrige Schicht fühlbar (weiterer, nicht eindeutiger Hinweis: oft haben die Steine im unteren Teil des Profils an der Unterseite weisse Kalkablagerungen)?
    Parabraunerde
  • Sind keine starken Schwankungen des Tongehaltes im Profil vorhanden?
    weiter zu 4.3
 
4.3
Braunerde-Boden.
  • Kann im gesamten Profil Kalk nachgewiesen werden (HCl-Test),
    so ist der Bodentyp eine Kalkbraunerde.
  • Ist der B-Horizont kalkfrei und neutral bis schwach sauer,
    so ist der Bodentyp eine (typische) Braunerde.
  • Ist der B-Horizont sauer bis stark sauer (pH < 5), so ist der Bodentyp eine Saure Braunerde.
 
5
Es handelt sich um einen wenig oder unentwickelten Boden.
Unterscheidung von wenig entwickelten Böden (=AC-Böden) und unentwickelten Böden (=Rohböden: (A)C- und C-Böden):
  • Ist ein mindestens 20cm mächtiger, humoser Oberboden (=Ah-Horizont) vorhanden und beträgt der Tongehalt der Feinerde >5%?
    weiter zu 5.1
  • Ist kein deutlicher Humushorizont (Ah) vorhanden?
    weiter zu 7
 
5.1
AC-Boden (unter dem A- folgt direkt der C-Horizont).
Abtrennung des Fluvisols von den übrigen AC-Böden:
  • Besteht das Ausgangsmaterial aus jungen, geschichteten Flusssedimenten (Schluff, Sand, Feinkies bis Kies)?
    Fluvisol
  • Ist das Ausgangsmaterial anderen Ursprungs?
    weiter zu 5.2
 
5.2
Abtrennung des Rankers von den übrigen AC-Böden:
  • Ist das Ausgangsmaterial rein silikatisch und der Oberboden sauer bis stark sauer?
    Ranker
  • Ist das Ausgangsmaterial nicht rein silikatisch?
    weiter zu 5.3
 
5.3
Unterscheidung von Rendzina und Regosol:
  • Ist das Ausgangsmaterial karbonatisch (Kalk- oder Dolomitgestein) und Kalk meistens auch im Oberboden nachweisbar (pH schwach alkalisch bis neutral)?
    Rendzina
  • Besteht das Ausgangsmaterial aus Mischgestein (kalkhaltiges und silikatisches Material) und ist das pH neutral bis schwach sauer?
    Regosol
 
6
Organische Böden.
Unterscheidung zwischen Mooren und Hochmooren:
  • Ist der Boden von Grund- oder Hangwasser beeinflusst, resp. liegt die Bodenoberfläche nahe dem Grundwasserspiegel und ist das pH i. d. R. neutral bis schwach sauer?
    weiter zu 6.1
  • Liegt die Bodenoberfläche deutlich über dem Grundwasserspiegel und ist der Boden allein von Haftwasser (=gespeichertes Regenwasser) beeinflusst und ist das pH sauer bis stark sauer?
    Hochmoor (selten)
 
6.1
Bodentyp Halbmoor oder Moor:
  • Sind zwischen den Torfschichten feine mineralische Schichten erkennbar und beträgt der Aschegehalt der Trockensubstanz der organischen Schichten im Durchschnitt >15%?
    Halbmoor
  • Sind keine Sedimentschichten erkennbar und beträgt der Aschegehalt der Trockensubstanz der organischen Schichten im Durchschnitt >15%?
    Moor
 
7
Gesteinsböden und Humus-Gesteinsböden, unentwickelte oder sehr wenig entwickelte Böden; i. d. R. in Hochgebirgsregionen.
Auf diese Böden wird hier nicht weiter eingegangen (sie sind für die Landwirtschaft bedeutungslos).
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