|
Klassifikation der Böden (1)
Bodenklassen
Um die verschiedenen Böden einordnen und kartieren zu können,
wurde an der Forschungsanstalt Reckenholz (FAL) ein Klassifikationssystem
aufgebaut. Es ist hierarchisch und unterscheidet u. a. Bodenklassen, Bodenordnungen
und Bodentypen. Der Bodentyp ist die wichtigste Einheit, er charakterisiert
die Eigenschaften eines Bodens ziemlich genau.
Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal ist der Wasserhaushalt. Anhand des
Wasserhaushaltes werden sogenannte Bodenklassen gebildet. In der Schweiz
sind drei Klassen wichtig:
-
Nicht oder schwach vernässte Böden: In diesen Böden
kann überschüssiges Regenwasser versickern. Diese Böden
sind nicht oder wenig von Grund- oder Stauwasser beeinflusst und deshalb
durchlüftet und oxidiert.
-
Stauwassergeprägte Böden: In diesen Böden
verhindert eine schlecht durchlässige Schicht im Wurzelbereich
das normale Versickern des überschüssigen Regenwassers.
Solche Böden sind deshalb oft wassergesättigt.
-
Grund- oder hangwassergeprägte Böden: Diese Böden
werden ständig durch Grund- oder Hangwasser von unten her befeuchtet.
Sie sind in entsprechenden, charakteristischen Bodentiefen ständig
vernässt.
Bodenordnungen
Das zweitwichtigste Unterscheidungsmerkmal ist die Zusammensetzung
der festen Bodensubstanz. Anhand dieser Zusammensetzung werden sogenannte
Bodenordnungen gebildet. In der Schweiz sind vier Ordnungen wichtig:
-
Gesteinsböden (auch C-Böden genannt): Diese Böden
kommen im Hochgebirge vor. Sie enthalten weniger als 5% Ton in der
Feinerde. Humus ist praktisch keiner vorhanden.
-
Humus-Gesteinsböden (auch AC-Böden genannt): Diese
Böden kommen mehrheitlich im Gebirge vor. Sie sind flachgründig
und besitzen einen humosen Oberboden.
-
Verwitterungsböden (auch ABC-Böden genannt): Dies
sind die wichtigsten Böden. Sie haben einen verwitterten Unterboden
mit Sekundärmineralen (Ton, Rost etc.).
-
Organische Böden (auch Moorböden genannt): Diese
Böden besitzen in den obersten 80cm mindestens 40cm Torf (Torf
enthält >30% organische Substanz, ist ständig feucht
und unter anaeroben Bedingungen entstanden).
  
|