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Foto: Müller SHL
Angaben zum abgebildeten Profil:
Ort: Selzach SO (Grenchenwiti)
Extremer Pseudogley (Tonboden), in Deutschland auch als Haftnässe-Pseudogley bezeichnet.
Horizontfolge: Ahpg (0-25cm, Pflugschicht, graubrauner Ton) - ABgg (25-35cm, grauer Ton mit Rostflecken) - BCrx (>35cm, dauernd vernässt, verdichtet)
Das gesamte Profil ist schwach sauer.
Im Bereich von Schwundrissen gibt es Sauerstoffzutritt, aber das Innere der Aggregate ist dauernd anaerob.
Die deutliche Schichtung stammt von Ablagerungen des ehemaligen Solothurn-Sees. Dunkle Schichten: mit dem Ton wurden auch Spuren von organischem Material abgelagert.
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Horizontfolge
(O - ) Ah - Ahg - Bgg - Bggx - C
Profilaufbau
Stauwassergeprägte Böden: in den obersten 40cm sind starke Vernässungszeichen (Rostflecken in fahler Grundfarbe) sichtbar, die durch gestautes Wasser verursacht werden.
Oberboden (Ah/Ahg) meist mit Vernässungsmerkmalen (g, z. B. graue Flecken). Im Wald ist der A-Horizont oft mit einer organischen Auflage (O) überdeckt.
Unter dem Oberboden liegt i. d. R. der stark vernässte Stauwasserhorizont (Bgg) mit fahler Grundfarbe und vielen Rostflecken und Mangankonkretionen. Darunter folgt der dichte, tonreiche Stauhorizont (Bggx) mit grauer Grundfarbe. Das Ausgangsmaterial (C) besteht aus lehmigen bis tonigen Sedimenten.
Eigenschaften
Ungünstiger Wasserhaushalt: Bei feuchtem Wetter rasch vernässt und in Trockenperioden schnell wieder trocken und hart.
Wegen der Schwierigkeit, diese Böden unter guten Bedingungen bearbeiten zu können, nennt man sie auch "Stundenböden".
Meist schwach sauer bis sauer.
Entstehung, Vorkommen
Auf tonigem bis lehmigem, schlecht durchlässigem Ausgangsmaterial.
Nach ihrer Entstehungsgeschichte unterscheidet man primäre und sekundäre Pseudogleye:
Primäre Pseudogleye sind direkt aus tonreichem Ausgangsmaterial entstanden. Sekundäre Pseudogleye: sehr alte Parabraunerden; durch die Toneinwaschung entstand ein Staukörper.
Eignung
Wegen dem schlechten Wasserhaushalt schlecht für den Ackerbau geeignet; schwer bearbeitbar.
Verbesserungsmassnahmen sind schwierig: Neben Drainagen sind - falls möglich - regelmässige Tiefenlockerungen nötig.
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